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Warme Herzen & heiße Tage – Ungarische Gastfreundschaft und ein Zwischenstopp in der Heimat

Budapests berühmte Kettenbrücke über der Donau und die Fischerbastei samt Kirche im Hintergrund. Ein Teil der schönen Reise mit Freunden durch Ungarn auf dem Weg in Richtung Heimat.
Budapests berühmte Kettenbrücke über der Donau und die Fischerbastei samt Kirche im Hintergrund. Ein Teil der schönen Reise mit Freunden durch Ungarn auf dem Weg in Richtung Heimat.

Zwischen Warnleuchte und Abendgold – ein Zwischenstopp am Balaton


Kaum hatte ich Kristschn am Bahnhof in Budapest abgesetzt, schaute ich noch kurz im örtlichen Suzuki-Autohaus vorbei. Auf der ungarischen Autobahn war nämlich am Tag zuvor eine kleine hartnäckige Warnleuchte im Cockpit aufgeleuchtet, und der Wagen ging in den Notlauf. Schlechte Laune war da natürlich vorprogrammiert.


In der Werkstatt angekommen, war der Fehler allerdings schon längst wieder verschwunden. Ich schilderte kurz, was passiert war – Fazit der Mechaniker: weiterfahren und beobachten.


Also tat ich genau das. Und zwar in Richtung Balaton, denn dort hatte ich mich mit Familie Andersen zum Abendessen verabredet. Ich erreiche den Südstrand des Balaton gerade rechtzeitig, um einen dieser typischen ungarischen Sonnenuntergänge zu erleben, die den ganzen Himmel in warmes Orange, Rosa und Gold tauchen. Der flache, endlose See lädt die Badegäste zum Abendspaziergang im Wasser ein. Andere versammeln sich am Steg, um den Sonnenuntergang von dort zu genießen. Ein malerisches Bild und gefundenes Fressen für mein Fotografen-Herz.


Die Andersens treffen erst ein, als die Sonne längst hinter dem Horizont verschwunden ist. Ein kurzes, herzliches Wiedersehen, ein kühles Begrüßungsbier kurz bevor der Imbiss am Strand schloss – und schon zieht sich jeder in seinen Camper zurück. Morgen steht eine längere Fahrt bevor: quer durch Ungarn, zurück in den Osten.





Geburtstagsfeier, Thermalquellen und Palinka – Ungarische Gastfreundschaft


Ziel unserer Reise: die gemeinsame Geburtstagsfeier von Enikö und ihrem Vater in Nyírbátor – mit der ganzen ungarischen Familie.

Es ist brütend heiß, und die lange Fahrt endet genau pünktlich zum anstehenden Mittagessen im Restaurant, dass sich bis in den Abend zog. Schon bei der Ankunft ist die Freude groß. Die ganze Familie ist schon versammelt und erwartet die Ankunft von Familie Andersen – doch auch für mich ist es schön, denn ich war vor ein paar Jahren schon einmal hier, zur Hochzeit von Enikös Cousine Anett. Viele der Gesichter sind mir noch vertraut, und mit ihnen kommen auch viele schöne Erinnerungen zurück.


Unvergessen ist ohnehin die legendäre Gastfreundschaft der gesamten Familie – und auch diesmal sollte dies in den kommenden Tagen nicht enttäuschen. Zum Auftakt gibt es ein ausgiebiges Festmahl: Tisch an Tisch voller Köstlichkeiten, dazu – natürlich standesgemäß – Unicum und Pálinka, obwohl die Sonne unerbittlich vom Himmel brennt. Die Stimmung ist ausgelassen, laut, herzlich – samt musikalischer Unterstützung zweier ungarischer Live-Musiker. Am Ende haben sich alle mehr als ausgiebig durch die Geburtstagsfeier gefuttert und sind bereit für etwas Entspannung.


Den Abend verbringen wir auf einem idyllischen Campingplatz ganz in der Nähe, der direkten Zugang zum Thermalbad im Ort bietet. In den warmen Quellen entspannen wir ausgiebig und planschen vergnügt, während ich mit den Kindern das Tauchen übe – kleine Abenteuer mitten im Wasser. Perfekt: kein Stress und die Seele baumeln lassen bei jeder Menge Spaß mit den Heimatfreunden. Und jeden Tag gesellt sich auch die goldene Languste zu unserem Campingtisch – ein echter Hingucker? AuF jeden Fall etwas zum Schmunzeln: typische Deko à la Enikö.


Am nächsten Morgen geht es nochmal flink ins warme Thermalwasser bevor wir ein Stück weiterfahren. Es warten Tamás, Livi (Enikös Cousine) und deren Kids auf ihrem großen, wunderschönem Anwesen in Nyíregyháza auf uns. Hier bleiben wir ein paar Tage – und werden rundum verwöhnt. Gefühlte alle 30 Minuten steht etwas Neues auf dem Tisch, liebevoll zubereitet von Tamás in seiner beeindruckenden Außenküche mit großer Tafel und Relax-Bereich.


Die Kinder planschen stundenlang im Pool, während wir Erwachsenen einfach das Leben genießen, draußen sitzen, quasseln, Wasserball im TV schauen … und dazu stets etwas zu viel Pálinka angeboten bekommen – in sämtlichen Farben, Geschmacksrichtungen und Stärken. Ein riesengroßes Dankeschön an unsere wunderbaren Gastgeber dieser Tage! Sie werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.





Ein bisschen Family, ein bisschen Wein – ein perfekter Zwischenstopp


Im Anschluss machen wir noch einen kurzen Abstecher zu Enikös Cousine Anett und ihren Kindern. Wir spielen eine kleine Runde Fußball auf dem Rasen vor der Wohnung, bevor es weiter Richtung Hauptstadt geht. Auf der Autobahn wechseln sich Kimi und Béla bei mir als Beifahrer ab. Ich denke, sie genießen es sehr, mal ein wenig Abwechslung vom Reisen im Campervan mit den Eltern zu haben – einfach vorne sitzen, Musik hören, quatschen, den Fahrtwind mit Onkel Henning genießen.


Wir legen einen Zwischenstopp in Eger ein und bleiben dort für eine Nacht. Das Ziel: gutes Essen und ein Glas Wein im Tal der schönen Frauen. Enikö empfiehlt den „Irsai Olivér“, eine Rebsorte, die fast ausschließlich in Ungarn angebaut wird. Wir folgen der Empfehlung – und bereuen es nicht. Der Wein schmeckt leicht, fruchtig und passt perfekt zu diesem lauen Sommerabend.




Tesco, Thermalbad & Trödelzeit – so geht Sommer in Budapest


Anschließend verbringen wir noch ein paar Tage in der wohl schönsten Stadt Ungarns: Budapest. Es ist immer wieder ein Genuss, hier zu sein – lebendig, groß, schön, warm und voller Möglichkeiten, etwas zu erleben oder zu entdecken.


Unser Campingplatz liegt mitten in der Stadt, nur wenige Tramstationen vom Zentrum entfernt. Hier schlagen wir unser kleines Camp auf – inklusive Hängematte, Vordach und dem üblichen Camper-Chaos.


Ab jetzt dürfen die Kiddies jede Nacht allein in meinem Dachzelt schlafen – ein kleines Abenteuer für sie. Ich selbst ziehe für ein paar Nächte ins „Dachgeschoss“ von Andersens Campervan. Auch sehr gemütlich.


Die Tage verlaufen entspannt und bunt: Wir frühstücken zusammen, schauen abends gerne Frauenfußball, schlendern zwischendurch durch die Stadt und lassen uns von der beeindruckenden Architektur, den riesigen Parks und neuen abwechslungsreichen Spielplätzen und den alten Straßenbahnen treiben.


Zwischendurch mal ein Großeinkauf im Tesco, dann wieder ein ganzer Tag im riesigen Freibad auf der Magareteninsel planschen, rutschen, relaxen. Die Kiddies haben Spaß, die Erwachsenen auch.


An einem Abend sind wir bei Enikös Tante zum Abendessen eingeladen – und werden, wie könnte es anders sein, wieder reichlich und herzlich bekocht. Danach machen wir einen Verdauungsspaziergang, der schließlich im Park gegenüber in einem kleinen Basketball- und Fußballmatch endet. Ein herrliches Leben zwischen Herumtrödeln, Futtern und Sporteln.


Der schönste Anblick der Stadt bleibt für mich aber wie immer: das Parlamentsgebäude von Budapest – für mich das schönste der Welt. Direkt am Donauufer gelegen, strahlt das neugotische Bauwerk selbst im Abendlicht noch über Kilometer hinweg. Immer wieder atemberaubend, ob am Tag, am Abend oder simpel in der Schwarz-Weiß-Fotografie.


Ein letzter Blick darauf, eine tränenreiche Verabschiedung bei Kimi und dem Rest der Andersen-Rasselbande bevor es für mich weitergeht – raus aus der aktuellen Hauptstadt und hinein in die Vergangenheit: zur ehemaligen Hauptstadt des Ungarischen Reiches.




Von Esztergom bis an den Brombachsee – Zwischen Geschichte, Natur und spontanen Wiedersehen


Die Andersens also in Ungarn zurückgelassen: Sie bleiben noch ein wenig am Balaton, bevor wir uns nächste Woche in Wittenberg schon wiedersehen sollten. Ich mache mich derweil spontan auf den Weg nach Esztergom – eine geschichtsträchtige Stadt im Norden Ungarns, direkt an der Grenze zur Slowakei.


Esztergom war im Mittelalter die erste Hauptstadt des Königreichs Ungarn und der Geburtsort von Stephan I., dem ersten König und Nationalheiligen des Landes. Heute steht hier die größte Kirche Ungarns und zugleich der Sitz des ungarischen Erzbischofs: die Primatialbasilika Mariä Himmelfahrt und St. Adalbert.


Mit einer Kuppelhöhe von rund 100 Metern thront sie hoch oben auf dem Burgberg und ist schon von Weitem zu sehen. Sie beeindruckt aus der Ferne ebenso wie aus der Nähe. Kein Wunder – mit einem Innendurchmesser von 33,5 Metern zählt ihre Kuppel zu den größten Europas und weltweit zu den Top 10 freitragenden Kuppeln religiöser Gebäude.

Auch der Ausblick von hier oben auf die Donau und die Brücke hinüber zur Slowakei ist einfach weltklasse.


Doch es muss weitergehen – durch das wunderschöne, grüne und bergige Österreich, in Richtung Heimat. Jedes Mal fällt mir auf, wie schön es hier doch ist: saftig grüne Wiesen, glasklare Seen, kurvige Landstraßen durch die Alpen. Ein Genuss, hier entlangzufahren.

Ich gönne mir noch ein, zwei Nächte irgendwo entlang der Alpen – mit einem einfachen Abendessen auf der Motorhaube und Blick auf die Berge – bevor es mich weiterzieht an den Brombachsee in Bayern. Der See machte zuletzt Schlagzeilen, weil sich Welse dort ungewöhnlich aggressiv verhielten – sogar die Polizei musste zur Waffe greifen.


Aber nicht wegen der Fische bin ich hier, sondern weil Jasmin und Micha mit ihren Kindern gerade auf dem nahegelegenen Campingplatz Urlaub machen. Ich beschließe, sie spontan zu überraschen – und treffe sie tatsächlich völlig unerwartet auf der Straße. Ihre Gesichter beim Wiedersehen sprechen Bände.


Ich bleibe ein paar Tage. Wir wandern gemeinsam entlang des Sees, streifen durch den Wald und spielen mit den Kindern im Sand. Wir kommen ohne Welsangriff davon. Abends wird groß gegrillt, und auch Helena, Ande und Aniko kommen vorbei – sie wohnen nur wenige Kilometer entfernt. Lecker und schön war's mit euch hier. Großes Dankeschön für die kurze Auszeit in Familie.




Freunde & Rosental-Geflüster & Reifenwechsel im Elternhaus


Auf der Durchreise entlang der A9 weiter nach Norden schaue ich kurz beim Suzuki Autohaus Reuter vorbei. Hier habe ich das Auto vor nur wenigen Monaten für den Trip gekauft – inzwischen aber schon über 13.000 Kilometer gefahren. Und da auf der nächsten großen Etappe schon wieder viele weitere Kilometer anstehen, lieber nichts riskieren und einen Ölwechsel machen lassen. Das ging erfreulich spontan und kurzfristig. Top Service.


In Leipzig angekommen, schlendere ich ein wenig durch meine Hood: das Waldstraßenviertel. Ich genieße die sonnige und mir bekannte Atmosphäre und lasse sie auf mich wirken. Außerdem geht es noch flink zum Friseur meines Vertrauens auf der Jahnallee. Einige Dinge vermisse ich hier doch sehr, fällt mir frisch gestylt auf.


Ich streife durch das Rosental, während sich der Himmel langsam ins Abendrot färbt. Jedes Mal bemerke ich aufs Neue, wie unglaublich grün und weitläufig schön diese Stadt hier ist. Und auch überhaupt ist der Flair hier anders schön und nicht nur, weil ich es gewohnt bin. Nur wenige Großstädte konnten auf dieser Reise da mithalten – wenn überhaupt. Mittlerweile schätze ich diese Stadt umso mehr.


Den späteren Abend lasse ich mit meinen Freunden Jonas und Elsa ausklingen – mit einem sehnlichst vermissten Döner auf der Jahnallee, einem gemütlichen Beisammensein und viel Gequassel bei Wein bei ihnen daheim. Für Elsa gibt es selbstverständlich nur ein alkoholfreies Bier – in den nächsten Wochen steht bei ihnen Familienzuwachs an. Ich bin so gespannt und freue mich sehr für euch und wünsche natürlich nur das Beste. Wir sehen uns dann wieder, wenn ihr zu dritt seid. In Vorfreude.


Ich kann dann tatsächlich sogar in meiner eigenen Wohnung in Leipzig übernachten, denn die Zwischenmieter sind nicht vor Ort und haben nichts dagegen. Ein herrliches Gefühl von Zuhause. Nach einem wunderschönen Frühstück und mit selbstgekochter Marmelade als kleine Aufmerksamkeit von Johanna im Gepäck und nach einem kurzen Plausch mit Stefan und Steffi beim Hundespaziergang mit Osa geht es weiter nach Wittenberg.


Zuerst steht ein Reifenwechsel an – vorsichtshalber kommen die Winterreifen drauf. Man weiß ja nie, was einen auf den kommenden Wegen noch erwartet. Im Anschluss gibt es natürlich leckeres Essen im Elternhaus und Mutti gibt sich wie immer unglaublich Mühe. Wir plaudern ausgiebig über die Erlebnisse der letzten Wochen, schmieden Pläne, tauschen Gedanken aus und streifen kurz durch den üppigen Garten meiner Eltern.


Am Abend bin ich dann schon wieder bei den Andersens zu Gast, die inzwischen ebenfalls aus dem Ungarnurlaub zurück in der Heimat sind. Auch Matti, Marcel und Franzi schauen noch vorbei. Es ist einfach schön, hier wieder alle beisammen zu haben und ganz unkompliziert bei einem Glas Wein miteinander ins Gespräch zu kommen.


Wenn es unterwegs etwas gibt, das man wirklich vermisst, dann sind es wohl genau solche Momente: Freunde und die gemütlichen Abende mit ihnen und die selbstverständlichen, einfachen Gespräche. Und man merkt es erst richtig, wenn sie auf einmal wieder da sind – ob in Leipzig oder in Wittenberg.


Ein großes DANKE an euch alle für die schönen Momente zwischendurch.


Ich zehre noch davon, während ich längst wieder aufgebrochen bin, doch finde ich mich plötzlich im Stau wieder – einer Vollsperrung kurz nach Berlin. Nichts geht mehr voran. Ein toller Start in den zweiten Teil meiner großen Reise.



Ob es doch noch weitergeht und wohin ich unterwegs bin?

Bleibt gespannt.

 
 
 

2 Kommentare

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Jasmin
22. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Im Süden gibt’s recht viel Wein…ob das im Norden auch so ist?

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Die Daheimgebliebenen
16. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Na, das ist doch mal eine schöne Geschichte - erst der warme Süden und nun ist der kalte Norden dran. Viel Glück, Junge ! 😘

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